OPEN SOURCE PIM-Systeme im Überblick

OPEN SOURCE PIM-Systeme im Überblick

Jeder Marketing-Verantwortliche, der ein PIM-System einführen möchte, kennt das Problem: Der PIM-Markt in der DACH-Region ist hart umkämpft.

Bei den größeren Projekten/Kunden trifft man zumeist auf einen der Marktführer und seit langem am Markt etablierten Softwarehersteller wie z. B. Viamedici, Contentserv, Stibo, Informatica oder prodexa (ehemals jCatalog). Neben diesen Systemen aus der "Profiklasse" gibt es eine Vielzahl weiterer PIM- und MAM-Systeme in unterschiedlichen Preisklassen und mit unterschiedlichsten Business-Modellen. 

Die Systeme der "Profiklasse" bringen nicht nur eine enorme Zahl an Funktionen mit, mit denen sich sehr viele Anwendungsfälle abdecken lassen, sondern verfügen auch über eine breite Kundenbasis und somit wiederkehrender Einnahmen zur Sicherstellung von Wartung und Weiterentwicklung der Software. Auch wenn man bei diesen Systemen in Summe aus Softwarelizenzen und Projektierung nur sehr selten unter 250k Gesamtvolumen für das initiale Projekt liegt, gab es bis vor kurzem so gut wie keine Alternativen zu diesem Modell.

Erst seit wenigen Jahren entstehen im PIM-Bereich erste Alternativen aus dem Open-Source-Bereich. Wir von infolox haben uns diese etwas näher angeschaut und geprüft, ob sie mit den Platzhirschen im DACH Markt wie Viamedici EPIM, Contentserv oder prodexa (ehemals jCatalog) mithalten können. Wir haben uns folgende PIM-Systeme angeschaut:

PIMCORE  – das HYBRID-Framework als Allrounder ausgelegt 

PIMCORE ist eines der ersten Open-Source-Systeme in diesem Segment. Dabei handelt es sich nicht um ein reines PIM/MDM System, sondern eher um ein Hybrid-System für PIM, DAM, CMS und SHOP, also ein Omnichannel-Content-Management-System mit PIM-Komponente. Nach einigen Jahren als Open-Source-Projekt – getrieben von der Agentur Elements aus Salzburg – wurde eigens ein hinter PIMCORE stehendes Unternehmen gegründet, die Pimcore GmbH . Mittlerweile steckt hinter PIMCORE auch einiges an Kapital. Laut Brutkasten (s. a. https://www.derbrutkasten.com/millioneninvestment-salzburg-pimcore/) hat im Jahr 2018 eine Münchner Beteiligungsgesellschaft EUR 3,5 Mio investiert. Das Kapital floss aber nicht in die Software, sondern wie im Artikel beschrieben, in den Ausbau der Service-Kapazitäten weltweit. „Mit den Mitteln werde das US-Unternehmen Global Services inklusive Outsourcing-Infrastruktur in Delhi übernommen“ heißt es in einer Aussendung. Das Business-Modell ist mithin auf Umsatz durch initiale und begleitende Dienstleistung durch Partner und die Global Services von PIMCORE selbst ausgelegt.  Aufgrund der enormen funktionalen Breite mangelt es jedoch an funktionaler Tiefe für komplexere Datenkonstellationen, wie sie gerade auch im Industrie- und technischen B2B-Umfeld vorkommen.

AKENEO  – die Kombination aus Open-Source und Enterprise  

AKENEO hat sich ohne Frage relativ schnell in einem eigentlich gesättigten DACH-Markt als ernsthafte Alternative zu den etablierten PIM-Systemen positioniert. Dabei ist es allerdings nicht die kostenlose Open-Source-Variante, die leider im Funktionsumfang recht eingeschränkt ist, sondern die vollumfängliche Enterprise-Edition und das aggressive und gute Marketing, das AKENEO verhalf, relativ schnell im Markt anzukommen. AKENEO gehört nun bereits zu den führenden Lösungsanbietern im Bereich Product-Experience-Management (PXM) bzw. Product-Information-Management (PIM) und unterstützt Händler und Marken dabei, eine einheitliche und konsistente Customer-Experience zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf größeren Consumer-Brands. Auch AKENEO hat erst kürzlich EUR 41 Mio an frischem Kapital erhalten, um die Marktposition international auszubauen. Auch hier gilt zumindest für die Open-Source-Variante, dass die funktionale Tiefe für komplexere Datenkonstellationen, wie sie gerade auch im Industrie- und technischen B2B-Umfeld vorkommen, nicht ausreichend ist.

TreoPIM – Der KMU-Neuling mit großem Funktionsumfang  

TreoPIM ist eine kostenlose, modular aufgebaute Open-Source-PIM-Lösung der Agentur TreoLabs. Sie baut auf dem espoCRM auf.  Aufgefallen sind uns die Kollegen von TreoPIM durch ihr sehr gutes Online-Marketing rundum das Thema PIM. Die PIM-Software als solche ist einigermaßen mächtig, aber eher unorthodox hinsichtlich der Benutzeroberfläche. Zum Open-Source-PIM-System gibt es dann eine Vielzahl von kostenpflichtigen Extensions und Connectoren. Siehe auch https://treopim.com/de/shop. Das Geschäftsmodell ist somit tendenziell auf Projekte rund um die kostenpflichtigen Extensions ausgelegt. Dies passt auch zu dem sehr breiten Anspruch von TreoLabs als "Agentur für E-Commerce, PIM, CRM und sonstige Business Software" für die Zielgruppe KMUs. Von der Gesamtausrichtung ist TreoPIM daher weniger eine Alternative zu den klassischen PIM-Systemen.

ERGONODE  – frischer Wind für Open-Source-PIM-Systeme

Auf Basis modernster Technologien wie Symfony, Postgress und Vue.js entstand in den letzten zwei Jahren getrieben durch eine große polnische E-Commerce-Agentur ein komplett neuartiges Open-Source-PIM-System. Auf die Frage nachdem WARUM (Warum noch ein PIM-System?) antworten die Pioniere hinter ergonode mit drei Argumenten:  

  • Wir lieben und glauben an reines und ehrliches Open-Source.
  • Wir brauchten ein PIM-System das Out-of-the Box 200.000 und mehr Artikel managen kann und haben keines gefunden.
  • Wir wollen eine optimale User-Experience auch und gerade für die, die täglich mit dem System arbeiten: Redakteure und Produktmanager.

Bei herkömmlichen PIM-Systemen gilt oft die Maxime: das System soll dank der Merkmale und Prozesse der Produktdaten eine perfekte Customer-Journey für die Kunden ermöglichen. Dafür müssen die Produktmanager und Redakteure halt "ein bisschen leiden" und mit eher abstrakten Masken im PIM arbeiten. Natürlich leidet unter diesem Ansatz notwendigerweise auch die Qualität der Ergebnisse.  ERGONODE verbindet dagegen perfekte Customer-Journey für Kunden mit der User-Experience für Redakteure und Produktmanager. Ein USP des Systems ist der integrierte Pagebuilder für Produkt-Seiten (Preview) mit Drag & Drop von Attributen in Grids und die EXCEL-ähnlich Erfassungsoberfläche mit Markieren und Ziehen etc.  

Teil des Open-Source-Konzeptes ist hier auch die offene Plattform-Architektur mit Micro-Services. Diese erlaubt eine flexible Nutzung und Erweiterung des Funktionsumfangs. Verbunden mit dem grundsätzlichen Fokus auf Retail und B2B ist ERGONODE mithin eine interessante Alternative, insbesondere für speziellere Anforderungen, bei denen die klassischen Systeme passen müssen – oder wenn die Arbeit von Redakteuren und Produktmanagern eine besondere Rolle im Einsatzszenario spielt. D. h. wir behalten ERGONODE definitiv im Auge!

FAZIT

Die Open-Source-PIM-Systeme unterscheiden sich also nicht nur im Reifegrad, Technologie, Feature-Readyness und Usability sehr stark, sondern haben auch ein jeweils anderes Business-Modell zugrundeliegen.  

Wenn Sie mehr über PIM-Systeme und Open-Source-PIM-Systeme erfahren möchten und wissen wollen, ob für Ihre Ziele und Anforderungen ein Open-Source-PIM in Frage, kommt vereinbaren Sie einfach kostenlos und unverbindlich einen Termin mit einem unserer PIM-Consultants. 

Über die infolox GmbH

infolox ist eine führende Agentur für Omnichannel-Marketing, E-Commerce und Produktkommunikation mit dem Schwerpunkt Systemintegration. Von Strategieberatung, Konzeption und Systemauswahl über Implementierung, Customizing und Integration bis hin zu Hosting, Support und Wartung – infolox bietet umfassende Lösungen aus einer Hand.

Mit zukunftsstarken Technologien und Softwareprodukten aus den Bereichen Produktinformationsmanagement, E-Commerce, Content-Management und Database-Publishing realisiert infolox Online-Kataloge, Webshops, Corporate Websites und Apps ebenso wie Print-Kataloge, Preislisten und Datenblätter.

Kunden wie ACO, Binder, Bosch Thermotechnik, Bosch Rexroth, Endress Motorgeräte, Fixit Gruppe, Grass, Kampmann, Pfleiderer Gruppe, Metabowerke, Miltenyi, Sick, SMC Pneumatik, Tintometer und viele andere vertrauen bereits auf die Kompetenz und Erfahrung von infolox.

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