Quo vadis Intralogistik?

Quo vadis Intralogistik?

Das Corona-Virus hält die Welt seit Beginn des Jahres 2020 in Atem. Das Virus hat die Art, wie Länder miteinander verbunden sind und Handel treiben, verändert. Das zeigt aktuell der „DHL Global Connectedness Index 2020 (GCI)“. Diese Veränderungen hatten und haben wesentlichen Einfluss auf die Logistik, insbesondere auf die Intralogistik. Die CIM GmbH hat daher zum Ende des Jahres Männer und Frauen aus der Praxis gefragt, was sich 2020 getan hat und was 2021 kommen wird – die Antworten liefern einige spannende Aussichten.

Was war Ihrer Meinung nach der Logistiktrend bzw. die Marktentwicklung 2020 in der Intralogistik?

Maarten Janssen (Logistics Consulting): Der Logistiktrend bzw. die Marktentwicklung im Jahr 2020 in der Logistik war für mich ein starkes Wachstum im E-Commerce-Sektor. Befeuert durch das Corona-Virus hat sich der Markt stark vom traditionellen bzw. stationären Handel hin zum Online-Handel verschoben. Da der Online-Handel häufig deutlich dynamischer agiert als der stationäre Handel, bedeutet dies für das Warehouse Management: Die Digitalisierung der Prozesse muss besser gestern als morgen erfolgen. Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit in diesen Prozessen sind notwendig und werden in Zukunft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Kilian Küsters (Logistics Consulting): Spannend ist für mich hingegen die Beobachtung, dass es gerade bei Lebens- und Nahrungsmitteln einen Gegentrend zum E-Commerce gab. Hier haben wir häufig eine Rückbesinnung auf regionale Händler festgestellt. Für die Logistik heißt das natürlich kleinere Läger, kürzere Lieferketten und mehr Flexibilität bzgl. der Produkte – Stichwort saisonale Produkte.

Christian Assmann (Bestandskundenbetreuung): Zum Stichwort Lieferketten ist noch hinzuzufügen, dass sich zahlreiche Unternehmen wieder rückbesonnen haben: von einem zentralen und oft internationalen Lieferanten hin zu mehreren, regionalen bzw. nationalen Lieferanten. Es werden nicht mehr größtmögliche Mengen abgenommen, um sich Rabatte zu sichern, sondern Lieferketten werden „aufgesplittet“, um dauerhaft lieferfähig zu bleiben. Für Warehouse- und Transportmanagementsoftware bedeutet das, dass die unterschiedlichen Lieferanten optimal verwaltet sein müssen, dass die Nachbevorratung gewährleistet sein muss und dass eine Lieferantenbewertung direkt in der Software möglich sein sollte.

Corona hat das Jahr 2020 auch in der Intralogistik geprägt. In Sachen Digitalisierung hat die Pandemie einige Prozesse beschleunigt. Was hat sich Ihrer Meinung nach getan? Und was davon wird bleiben?

Maarten Janssen (Logistics Consulting): Das Jahr 2020 hat vielen Unternehmen vor Augen geführt, wie wichtig digitalisierte, transparente und flexible Prozesse sind. Die Intralogistik war hier schon gut aufgestellt und das softwaregesteuerte Lagermanagement wird bleiben. Meiner Meinung nach stellt sich gar nicht die Frage, ob das bleiben wird, sondern eher, welche neuen Technologien zukünftig eingesetzt werden können, um Prozesse zu optimieren – beispielsweise Künstliche Intelligenz. Wir arbeiten in diesem Bereich aktuell an einer intelligenten Optimierung der Einlagerung.

Birgit Lippl-Bauer (Logistics Consulting): Auch unsere Arbeit als WMS-Anbieter, insbesondere Beratung und Projektabwicklung, hat sich 2020 massiv verändert. Es gab einen massiven Schub in der virtuellen Kommunikation: Beratungstermine, Schulungen, ja zum Teil ganze Inbetriebnahmen wurden virtuell bzw. remote durchgeführt. In der Beratung sehe ich diesen Trend nicht als dauerhaften Effekt an, da Onlinetermine persönliche Gespräche mit Interessenten oder Kunden nicht ersetzen können. In der Projektabwicklung sehe ich dagegen eine nachhaltige Veränderung, da z. B. Online-Schulungen oder auch Remote-Tests unseren Kunden Zeit und Kosten, z. B. für Reisen, sparen und damit auch umwelttechnisch sinnvoll sind.

Quo vadis Intralogistik? Wagen Sie einen Blick in die Kristallkugel: Welche Themen und Entwicklungen werden die Logistik 2021 beschäftigen?

Kilian Küsters (Logistics Consulting): Ich bin mir sicher, dass sich der Trend zum digitalen Workflow entlang der gesamten Supply Chain fortsetzt. Bei kleineren Firmen wird sicher auch der Trend zu einem WMS bzw. zu digitaler Prozessoptimierung bestehen bleiben. Bei größeren und großen Unternehmen verzeichnen wir schon jetzt verstärkt die Tendenz zur Automatisierung. Automatische Lager werden daher auch das Jahr 2021 prägen.

Maarten Janssen (Logistics Consulting): Wir alle hoffen darauf, dass 2021 nicht mehr so stark unter dem Einfluss von Corona stehen wird. Nach der wirtschaftlichen Delle erwarte ich eine verstärkte Nachfrage und eine Vielzahl von interessanten Intralogistikprojekten. Daher ist es gut, wenn die Anbieter von WMS-Software breit und international aufgestellt sind. Zudem sehe ich ein Trend zum Insourcing, gerade in der Produktion. Denn viele Unternehmen wurden durch die Lieferengpässe aus China sensibilisiert und verlagern ihre Produktion zurück nach Europa. Dabei können sie von integrierten Lager- und Produktionsmanagementsystemen wie bei der CIM profitieren.

Über die CIM GmbH

"Wir sind Innovationstreiber und setzen Maßstäbe für eine ideale und intuitive Prozesssteuerung" – seit 1985 folgen wir dieser Vision und sind damit mehr als 30 Jahre führender Anbieter von Warehouse-Management-Systemen (WMS). Die Experten der CIM beraten, planen und implementieren die passgenaue Logistiklösung für Ihr Unternehmen. Die CIM ist nach ISO 9001:2015 und ISO 27001:2013 zertifiziert. Die WMS-Suite des Unternehmens, PROLAG®World, ist SAP-zertifiziert und wird jährlich vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik validiert. Die Nutzung von PROLAG®World ist plattformunabhängig und über das Internet weltweit und zu jeder Zeit möglich. Weitere Informationen unter cim-logistics.com.

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