ASAM veröffentlicht ersten vollständig in Japan entwickelten Standard

ASAM veröffentlicht ersten vollständig in Japan entwickelten Standard

ASAM veröffentlicht den ersten Standard, der vollständig außerhalb Europas entwickelt wurde. ASAM HMS (HEX File Management System) basiert auf dem Input der japanischen Automobil-Schwergewichten Toyota, Honda und Hino sowie deren Zulieferer und wird weltweit vermarktet. Die Entscheidung, den Standard innerhalb des ASAM zu entwickeln und zu publizieren, zeigt die Reichweite und Bedeutung der Standardisierungsorganisation weit über Europa hinaus.

ASAM HMS soll die Entwicklung und den Test von Fahrzeugen erleichtern. Die zunehmende Komplexität und Vernetzung von Steuergeräten, insbesondere in den Bereichen Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und autonomes Fahren, erfordern ein sorgfältiges Daten- und Filemanagement. ASAM HMS beschreibt eine Schnittstelle, die es dem Nutzer ermöglicht, wichtige Metadaten aus unterschiedlichen Quellen mit Dateien und Containern (sogenannten HEX-Dateien) zu verknüpfen, die zur Entwicklung und zum Test von Steuergeräten verwendet werden. Die Daten werden systematisch dokumentiert und gespeichert und sind leicht auffindbar und abrufbar. Falsche Testergebnisse und Fehler werden so vermieden. Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass der Einsatz von ASAM HMS zu einer signifikanten Einsparung von Entwicklungszeit und -kosten führen wird.

ASAM Standards sind Empfehlungen und haben keinen Einfluss auf die regulatorischen Rahmenbedingungen. Sie sind auf nicht wettbewerbsfähige Bereiche beschränkt, ihre Anwendung ist optional. Der Zweck von ASAM Standards ist, den Datenaustausch zwischen Lieferant und Kunde zu vereinfachen und eine verteilte Entwicklung zu ermöglichen. Von ASAM standardisierte Schnittstellen erleichtern den Nutzern den Austausch von Werkzeugen verschiedener Anbieter und deren rasche Einbindung in eine bestehende Werkzeugkette. ASAM-Standards vereinfachen somit Prozesse, ermöglichen Kosten zu senken und die Qualität zu erhöhen.

Seit 2012 steigt die Zahl der japanischen Mitgliedsunternehmen im ASAM stetig. Mit mehr als 40 Mitgliedsfirmen (darunter große OEMs wie Toyota, Honda, Hino, Mazda, Nissan, Subaru und Yamaha) stellt Japan heute nach Deutschland die zweitgrößte Mitgliedergruppe dar. Nicht nur die Anwendung von ASAM-Standards in Japan hat sich seitdem vervielfacht. Die japanischen Mitglieder beteiligen sich zunehmend auch an der Entwicklung der Standards. Mit ASAM HMS kommt nun der erste vollständig in Japan entwickelte Standard auf den Markt. Der nächste japanische Standard ist bereits in Bearbeitung.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass die japanischen Unternehmen unserer Organisation so viel Vertrauen entgegenbringen. Unsere japanischen Mitglieder haben bereits in der Vergangenheit zu mehreren ASAM-Standards beigetragen. ASAM HMS ist nun der erste Standard, der vollständig in Japan entwickelt wurde. Er wird international über die ASAM-Webseite vertrieben", erklärt Dr. Klaus Estenfeld, Geschäftsführer von ASAM e.V.

Über ASAM e. V.

ASAM e.V. (Association for Standardization of Automation and Measuring Systems) betreibt aktiv Standardisierung in der Automobilindustrie. Zusammen mit seinen über 300 Mitgliedsorganisationen weltweit entwickelt der Verein Standards, die Schnittstellen und Datenmodelle für Werkzeuge definieren, welche für die Entwicklung und den Test von elektronischen Steuergeräten (ECUs) und für die Validierung des Gesamtfahrzeugs eingesetzt werden. Das ASAM Portfolio umfasst derzeit 33 Standards, die weltweit in Werkzeugen und Werkzeugketten bei der Entwicklung von Automobilen zum Einsatz kommen. (www.asam.net)

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