ElcomSoft Phone Breaker 7.0 – das erste Tool, das auf Informationen im iCloud-Schlüsselbund zugreifen kann

ElcomSoft Phone Breaker 7.0 – das erste Tool, das auf Informationen im iCloud-Schlüsselbund zugreifen kann

ElcomSoft aktualisiert Elcomsoft Phone Breaker (EPB), das forensische Erfassungstool des Unternehmens. Die Version 7.0 ist ab sofort in der Lage, Passwörter aus dem Cloud-Speicher von Apple, dem iCloud-Schlüsselbund, zu extrahieren und zu entschlüsseln. Damit ist Elcomsoft Phone Breaker 7.0 die erste forensische Lösung, die Zugriff auf Passwörter und andere sensible Informationen im iCloud-Schlüsselbund erlangen kann.

"Es war lange Zeit unmöglich, auf Informationen im iCloud-Schlüsselbund zuzugreifen", sagt Vladimir Katalov, CEO von ElcomSoft. "Passwörter aus dem Schlüsselbund auslesen zu können, ist deshalb eine große Herausforderung. Der iCloud-Schlüsselbund ist ein komplexer und extrem sicherer Online-Passwortspeicher beziehungsweise Speicher-Synchronisationssystem. Ein Tool entwickelt zu haben, das sich in den iCloud-Schlüsselbund hacken kann, ist eine große Leistung."

Hintergrund

iOS und macOS implementieren einen systemweiten geschützten Speicher für sensible Informationen wie Web-Logins und Passwörter, Kreditkartendaten, WLAN-Kennwörter usw. Diese Elemente werden im Systemschlüsselbund gespeichert. Bei iOS-Geräten kann der Schlüsselbund in lokalen oder Cloud-Backups gespeichert und bei Bedarf wiederhergestellt werden.

Der forensische Zugang zum iOS-Schlüsselbund erweist sich aufgrund mehrerer Verschlüsselungsstufen als sehr schwierig. Der in einer iCloud-Sicherung gespeicherte Schlüsselbund ist mit einem hardwarebasierten Encryption Key sicher verschlüsselt und kann nur auf dem Gerät wiederhergestellt werden, von dem es gespeichert wurde. Der forensische Zugriff auf hardwareverschlüsselte Schlüsselbunde ist außer bei wenigen Ausnahmen (ältere Geräte, Jailbreak) unmöglich. Für die Extraktion des Schlüsselbundes kann eine passwortgeschützte lokale Sicherung verwendet werden – wenn jedoch die Sicherung mit einem langen, unbekannten Passwort geschützt ist, kann ein Brute-Force-Angriff erhebliche Zeit in Anspruch nehmen und im schlimmsten Fall fruchtlos sein.

Zusätzlich zu lokalen Schlüsselbunden bietet Apple auch einen Cloud-Passwortspeicher beziehungsweise -Synchronisationssystem, den iCloud-Schlüsselbund. Dabei handelt es sich um ein Feature, das die Passwörter des Benutzers über mehrere Geräte hinweg synchronisiert. Dieser Dienst bietet einen sicheren Speicher-, Authentifizierungs- und Synchronisationsmechanismus, sodass neu registrierte Geräte Zugriff auf Schlüsselbund-Elemente von bereits verwendeten Geräten des Benutzers erhalten können. Der iCloud-Schlüsselbund wird von mehreren Verschlüsselungsstufen geschützt, unter anderem durch branchenübliche Verschlüsselungstechnologien, aber auch durch Zugriffsbeschränkungen der Vertrauenskette. Dieses System ist so sicher, dass bis jetzt der Zugang Dritter zum iCloud-Schlüsselbund unmöglich war.

Die neue Version von Elcomsoft Phone Breaker

Elcomsoft Phone Breaker 7.0 ist das erste Tool, das auf die im iCloud-Schlüsselbund gespeicherten Informationen zugreifen kann. Die Daten werden direkt aus dem iCloud-Konto des Benutzers ausgelesen. Um auf den iCloud-Schlüsselbund zugreifen zu können, sind das Apple ID-Login und das dazugehörige Passwort des Benutzer erforderlich. Wenn die Zwei-Faktor-Authentifizierung im Benutzerkonto aktiviert wurde, ist der Zugriff auf ein vertrauenswürdiges Gerät notwendig zusammen mit dem Geräte-Passcode (bei Geräten mit iOS) oder dem Systempasswort (bei einem Mac) des Geräts, das bereits mit dem iCloud-Schlüsselbund registriert wurde. Wenn die Zwei-Faktor-Authentifizierung deaktiviert ist, müssen Experten eine Benachrichtigungsaufforderung auf einem der vertrauenswürdigen Geräte bestätigen und den iCloud Security Code des Benutzers eingeben.

Durch die Extraktion der gespeicherten Passwörter eines Benutzers aus dem iCloud-Schlüsselbund können sich Experten in die Online-Konten des Nutzers einloggen, auf seine Konten in sozialen Netzwerken zugreifen und Chats, Nachrichten und Posts extrahieren. Darüber hinaus eignen sich gespeicherte Passwörter ausgezeichnet für den Aufbau von benutzerdefinierten Wörterbüchern für gezielte Brute-Force-Angriffe auf verschlüsselte Container, Archive und Dokumente des Nutzers.

Preise und Verfügbarkeit

Elcomsoft Phone Breaker 7.0 ist sowohl für Windows als auch für macOS verfügbar. Erhältlich sind die Versionen Home, Professional und Forensic. Zugriff auf die iCloud ist nur in den Professional- und Forensic-Editionen verfügbar, während der Passwort-freie iCloud-Zugang sowie die Möglichkeit, beliebige Informationen aus der iCloud und vom iCloud Drive herunterzuladen, nur in der Forensic-Edition verfügbar sind. Elcomsoft Phone Breaker Pro ist für 199 EUR zuzüglich Mehrwertsteuer erhältlich, während die Forensic-Edition, die Over-the-Air-Zugriff auf iCloud-Daten und Unterstützung für binäre Authentifizierungs-Token bietet, für 799 EUR zuzüglich Mehrwertsteuer erworben werden kann. Die Home-Edition ist für 79 EUR zuzüglich Mehrwertsteuer verfügbar. Lokale Preise können variieren.

Systemanforderungen

Elcomsoft Phone Breaker läuft unter Windows 7, 8, 8.1 und Windows 10 sowie den Server-Betriebssystemen Windows 2008, 2012 und 2016. Die Mac-Version läuft unter Mac OS X 10.7 und neuer. Elcomsoft Phone Breaker funktioniert ohne die Installation von iTunes oder BlackBerry Link.

Über ElcomSoft Co. Ltd.

Das Software-Entwicklungshaus ElcomSoft Co. Ltd. wurde 1990 von Alexander Katalov gegründet und befindet sich seither in dessen Besitz. Das in Moskau ansässige Unternehmen hat sich auf proaktive Passwort-Sicherheits-Software für Unternehmen und Privatanwender spezialisiert und vertreibt seine Produkte weltweit. ElcomSoft hat sich zum Ziel gesetzt, mit benutzerfreundlichen Lösungen für die Wiederherstellung von Passwörtern Anwendern den Zugriff auf ihre Daten zu ermöglichen. Des Weiteren gibt die Softwareschmiede Administratoren Sicherheitslösungen an die Hand, mit denen sie unsichere Kennungen in Unternehmens-Netzwerken unter Windows lokalisieren und beseitigen oder EFS-verschlüsselte Dateien retten können.

Regierungen, Behörden, Unternehmen und Privatanwender sind einerseits auf die Sicherheit und andererseits auf die Verfügbarkeit von Daten angewiesen, um Geschäfte abzuwickeln oder tragfähige Entscheidungen treffen zu können. Allerdings sind unsere digitalen Kommunikations-Highways und Aktenschränke zunehmend Sicherheitsrisiken durch Datenspionage und Systemfehler ausgeliefert. So kann eine einzige unsichere Kennung den Schutz eines Unternehmensnetzwerks zunichte machen. Ein unsicheres Passwort in der elektronischen Kommunikation kann das Vertrauen von Geschäftspartnern erheblich beeinträchtigen. Aber auch verloren gegangene Passwörter, beispielsweise für Verträge, können Geschäftsabschlüsse scheitern lassen.

ElcomSoft und der §202c

Der IT-Branchenverband BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) bestätigt in seinem "Leitfaden zum Umgang mit dem Hackerparagrafen" ElcomSofts Auffassung von der Legalität von Passwortwiederherstellungstools und stuft solche Werkzeuge in seiner abschließenden Bewertung als "unbedenklich" ein. "So wie jedermann in der analogen Welt einen Schlüsseldienst rufen kann, um wieder in seine Wohnung zu gelangen, stellt ElcomSoft Administratoren digitale Nachschlüssel zur Verfügung, mit denen sie wieder an die Daten ihres Unternehmens auf den unternehmenseigenen PCs gelangen können, sollte das Passwort einmal verloren sein", so Vladimir Katalov, CEO von ElcomSoft. "Als offizieller Microsoft Certified Partner kooperieren wir beispielsweise auch mit Microsoft und erhalten deren Software vorab, um Anwendern unsere Lösungen rechtzeitig an die Hand geben zu können."

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